Ohne Begleitung oder Waffen sollte man den Wald nicht betreten. Doch Tristan interessierte das relativ wenig und so ging er immer weiter, bis er beim Zerphyros Greek angelangt war. Er mochte das Wasser nicht sonderlich, doch wenn er sich ausprobierte, war es nicht schlecht wenn es etwas gab, was ihn nicht das ganze Camp abfackeln lies. Tristan ließ seine Tasche neben einen großen Fels am Boden fallen und machte dann ein paar Dehnübungen. Dann setzte er sich im Schneidersitz auf den Fels und bstrachtete seine Finger, die vorhin schon wieder gefährlich gekribbelt hatten. Es wurde immer schwerer für ihn, sich unter Kontrolle zu halten. Und es brachte einfach nichts, das Feuer nicht zu verwenden, er fühlte sich kurz wie vor einer Explosion.

<<Speisepavillon

Ich suchte das ganze Camp durch. Kein Baker in Sicht. “Ist der Hitzkopf etwa in den Wald gegangen?“, überlegte ich und runzelte die Stirn. Etwas in meinem Inneren sagte mir, dass ich womöglich Recht hatte. Wäre ja nicht das erste Mal. Ich lief leichtfüßig durch den Wald und hielt Ausschau nach meinem Ausreißer. Es war für mich keine große Sache, sich unauffällig zu bewegen. Und dann sah ich ihn. Er saß am Fluss und schien angespannt. Ich fand ein Stelle, von wo ich ihn beobachten konnte ohne selbst gesehen zu werden.

Tristan betrachtete weiter seine Hände und schloss dann die Augen. Chiron hatte es ihm verboten, aber so kam er nicht weiter. Er wollte nur eine kleine Flamme. Tief durchatmend suchte er die Quelle des Feuers in sich. Dann spürte er auf einmal Hitze in seinem Gesicht, öffnete ruckartig die Augen. Seine Hände waren in wildem Feuer, wie das, dass er gezeichnet hatte. Erinnerungen kamen ihn in den Sinn, Erinnerungen, die er nicht haben wollte. Die Haare seiner Schwester, die brannten. Das Haus in Flammen. Die tote Familienkatze Daisy. Keuchend rutschte er vom Stein und tauchte seine Hände ins Wasser. Es zischte und endlich erlosch das Feuer. "Verdammt!" , fluchte er über sich selbst.

@Serafina Dark

Natürlich! Der Bengel hatte wieder den Drang verspüren müssen mit dem Feuer zu spielen. Ich verdrehte die Augen und beobachtete seine unbeholfenen Versuche. Zum Glück hatte das kleine Streichholz genug Grips, um in der Nähe des Wassers zu experimentieren. Und dann kam, was kommen musste, er hatte die Kontrolle verloren. Das Zischen, als Feuer auf Wasser traf, war bis zu meinem Versteck zu hören. Eine Weile saß er mit geschlossenen Augen nur da und hielt seine Hände im Wasser. Ob er sich verletzt hatte? Und dann sah ich sie. Zwei oder drei durchsichtige Gestalten, die unter der Wasseroberfläche lauerten und offensichtlich miteinander stritten. Undinen, die Wassergeister. Eine von ihnen löste sich von der Gruppe und streckte schon ihre Hand nach Baker. “Flossen aus dem Wasser, sofort!“, rief ich warnend und ließ die Wasseroberfläche aufsteigen und eine Welle bilden, die die Undinen weg von dem Burschen spülte. Sofort lief ich zu ihm und hielt Ausschau ob noch mehr von den Nixen in der Nähe lauerten.

Als der Befehl kam, gehorchte Tristan sofort, zog die Hände aus dem Wasser und öffnete die Augen, rutschte vom Ufer zurück. Er blickte sich um und sah Serafina auf sich zueilen. Tristan rappelte sich auf und betrachtete nochmals seine Hände, sah dann zu seiner Mentorin. "Wie haben Sie mich gefunden?" , fragte er, klang aber nicht so verärgert, wie er klingen wollte. Dafür war der Schock des gerade eben geschehenen noch zu präsent. Es bewies wieder einmal, dass er keine Kontrolle über seine Fähigkeiten hatte und es schien, als würde er sie auch nie erlangen.

@Serafina Dark

„Falsche Frage, Streichholz“, murmelte ich und griff nach seinen Händen, um sie zu untersuchen. “Die richtige Frage lautet: wieso musste ich wieder nach Ihnen suchen? Zeus im Himmel und alle Götter! Können Sie mir nicht einen Tag gönnen, an dem Sie einfach das tun, was Sie tun sollten? Regulär essen, zur Unterricht gehen, nichts abzufackeln und in dem verdammten Camp bleiben!“ Ich weiß nicht, ob ich mehr sauer oder besorgt war. Die Hände waren in Ordnung, die Nixe hat ihn nicht berührt.

Tristan entzog ihr seine Hände und schnaubte. "Wenn mir der Ragesablauf nicht wie ein verdammter Gefängnisaufenthalt vorkommen würde und man... Ach verdammt egal" , zischte er und griff sich seine Tasche. Diese Frau verstand einfach überhaupt nichts. Er fühlte sich eingesperrt und vernachlässigt,wie eine Kerze, über der man ein Glas platzierte. Irgendwann ging die Flamme aus. "Ich darf in den Wald gehen und ich muss nicht zum Essen, wenn ich keinen Hunger habe. Also tun sie bloß nicht so, als würden Sie sich ernstlich um mich sorgen. Ich wurde ihnen doch nur aufs Auge gedrückt, als Strafe oder so" , erklärte er wütend und funkelte seine Mentorin an. Dann drehte er sich um und wollte davonstapfen.

@Serafina Dark

Ich verdrehte die Augen und seufzte. „He, Baker. Wart mal!“ Ich holte ihn ein und ging neben ihm. “Zum Teil haben Sie Recht“, sagte ich so versöhnlich, wie ich es nur bringen konnte. “Aber zum größten Teil, irren Sie sich.“ Wie sollte ich dem Bengel es erklären ohne mein hart erarbeitetes Image zu verlieren. “Wir sind uns ähnlicher als Sie denken“, fing ich vorsichtig an und erwartete einen Schnauben. Zumindest hätte ich so reagiert, hätte mir jemand so einen blöden Satz ins Gesicht geworfen. “Ernsthaft. Ich vermute, dass mein Vater mich deswegen hierher geholt hatte und mir einen Hitzkopf aufgebrummt. Er hatte schon immer einen komischen Sinn für Humor.“ Ich lächelte keck und sah den Burschen von der Seite an. “Fragen Sie doch Chiron, wie ich früher war. Naja, ich bin immer noch wild, aber mit diesen Genen, kann man wohl nichts anderes erwarten, oder? Aber ich habe auch gelernt zu gehorchen. Es dauerte lang. Ich war noch schlimmer, als Sie. Habe mich mit allen geprügelt und… Ach, das ist jetzt nicht so wichtig.“ “Was tat ich hier eigentlich? Herz ausschütten? Götter!“ Schweigend ging ich eine Weile neben Baker. Ob er mir überhaupt zuhörte? “Ich verrate Ihnen etwas. Mein Vater und Chiron haben sich selbst ins Bein geschossen, als sie Sie mir anvertraut haben. Sie dachten wohl, dass ich zahmer werde oder dass wir uns irgendwie anfreunden oder so ein Quatsch.“ Ich grinste. “Pech gehabt, ihr Alten! Also, ich hätte da ein Angebot. Wie wäre es, wenn wir uns daraus unseren eigenen Spaß machen? Feuer und Wasser plus alles, was dieses bescheuerte Camp noch anbietet. Was sagen Sie? Ich kann Ihnen beibringen, wie sie es kontrollieren können.“

@Tristan Baker

Tristan verdrehte die Augen und unterdrückte ein Seufzen, als sie ihm tatsächlich folgte. Jetzt würde wahrscheinlich das Erwachsenengelaber einsetzen und das konnte er ja gar nicht ab. Als sie dann meinte, dass er Recht hatte, sah er ruckartig zu ihr, doch als sie weitersprach, knirschte er mit den Zähnen und lief unbeirrt weiter. "Wenn Sie das sagen" , schnaubte er auf ihre Aussage und schüttelte leicht den Kopf. Was für ein Schwachsinn! Bei igren weiteren Worten zog er die Augenbrauen zusammen. Hitzkopf? Er? Ja sie hatte wohl recht... "Mit Chiron rede ich kein Wort mehr, wenn es nicht sein muss... Er versteht überhaupt gar nichts!" , zischte er und machte eine wegwerfende Bewegung mit der Hand. Und Sie auch nicht, fügte er in Gedanken hinzu. Wie lange würde sie ihn wohl noch nerven? Tristan schaltete eine Weile auf Durchzug, als er einige Worte vernahm. Ruckartig blieb er stehen und drehte sich zu seiner Mentorin um. "Sie... Können es mir beibringen? Chiron hält mich für einen hoffnungslosen Fall und hat es mor verboten" , murmelte er und klang vielleicht ein wenig verletzt. Wenn Dark ihm helfen konnte, das Feuer zu kontrollieren. In ihm jubelte etwas und doch war er zurückhaltend, was dieses Thema anging.

@Serafina Dark

“Pah! Klar kann ich es. Ich habe es schließlich auch gelernt“ Ich schnipste mit den Fingern und ein bisschen Wasser erschien über meiner Hand. Ich formte es zu einer Sphäre und ließ sie sich drehen. Es war nicht größer als eine Kirsche und wirbelte schnell in der Luft. Mit dem nächsten Schnipsen schickte ich den übergroßen Tropfen in Bakers Gesicht und streckte ihm frech die Zunge aus. “Wenn ich mit dir fertig bin, wirst du im Stande sein das Gleiche mit Feuer zu machen und noch viel mehr“, versprach ich lachend. “Es sei denn du vorher an einem blöden Unfall stirbst“, meinte ich etwas ernster, aber immer noch amüsiert. “Zwanzig Uhr vor dem Stall. Wir fangen neu an“, sagte ich und drehte mich weg von dem Burschen. Wir haben schon den Rand des Waldes erreicht und er war in Sicherheit. “Zieh was Festes an!“, rief ich noch.

Fasziniert sah Tristan auf die kleine Wasserkugel. Bis sie ihm ins Gesicht klatschte. Mit verzogenem Gesicht wischte er sich über das Gesicht, hörte aber mit vor Aufregung klopfendem Herzen ihren Worten zu. "Das wäre klasse! Ich... Danke!" Tristan musste breit grinsen und sah seiner Mentorin nach. Was sie mit fester Kleidung meinte, wusste er zwar nicht, aber er freute sich. Bisher hatte sich ihm noch niemand angenommen und Dark war gerade ganz anders gewesen, als sonst. Sie war auch ganz anders als Chiron und die anderen Lehrer und er musste zugeben, dass der Respekt vor dieser Frau langsam stieg. Jetzt hatte er auch Hunger und pfeifend machte er sich auf den Weg zum Speisepavillon.

->×Speisepavillon Buffet